Forschung für mehr Sicherheit und Effizienz in der Energieversorgung
Im Rahmen des Forschungszulagengesetzes wurde neben SOPTIM Elements auch ein weiteres Forschungsprojekt der SOPTIM AG gefördert: die Entwicklung sogenannter dynamischer Cluster. Ziel dieses Vorhabens ist es, eine On-Premise-Cloud-Lösung zu schaffen, mit der sich Software für die Energiebranche flexibel, effizient und sicher entwickeln und testen lässt.
Die Förderung bestätigt den Forschungsansatz von SOPTIM, komplexe technische Herausforderungen im Umfeld der kritischen Infrastruktur praxisnah und anwendungsorientiert anzugehen.
Warum Public Cloud für KRITIS keine Option ist
In vielen Branchen ist die Nutzung von Public-Cloud-Diensten selbstverständlich. Für KRITIS-Betreiber gelten jedoch andere Anforderungen: Ein System zur Steuerung des Stromnetzes darf nicht in einer externen Cloud laufen, die im Ernstfall selbst keinen Strom hat. Deshalb betreiben Netzbetreiber und Energieversorger in Deutschland ihre Systeme in eigenen Rechenzentren mit Notstromversorgung und vollständig On-Premise.
Damit die Entwicklung solcher Systeme praxisnah erfolgen kann, braucht auch SOPTIM entsprechende Umgebungen. Diese müssen die Infrastruktur der Kunden realistisch abbilden und gleichzeitig unabhängig von externen Cloud-Diensten bleiben.
Von der manuellen Installation zur automatisierten Umgebung
Bisher mussten für jedes Kundenprojekt eigene Testumgebungen inklusive Hardware, Betriebssystem und Softwarekomponenten aufgebaut werden. Dieser Prozess war aufwendig, teuer und fehleranfällig. Mit dem Projekt „Dynamische Cluster“ entwickelt SOPTIM eine Lösung, mit der sich Entwicklungs- und Testsysteme automatisch auf einer zentralen Infrastruktur erstellen, anpassen und wieder entfernen lassen.
Durch den Einsatz von Virtualisierung, Container-Technologien und zentraler Verwaltung entsteht eine interne Cloud, die vollständig On-Premise betrieben wird. So können Entwickler:innen eigenständig neue Testumgebungen aufsetzen oder bestehende Systeme klonen. Das beschleunigt Abläufe und stärkt die Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Betrieb – ein wichtiger Schritt in Richtung moderner DevOps-Prozesse.
Technische Unabhängigkeit als Prinzip
Während marktübliche Lösungen meist auf Public-Cloud-Dienste angewiesen sind, verfolgt SOPTIM hier einen konsequent eigenständigen Ansatz: Alle Prozesse – von der Erzeugung virtueller Maschinen über die Netzwerkkonfiguration bis zur Installation der benötigten Software – laufen innerhalb der eigenen Infrastruktur. Grundlage dafür ist der Einsatz von Infrastructure as Code (IaC): Die gesamte Umgebung wird über Code beschrieben, automatisiert aufgebaut und verwaltet.
Diese Unabhängigkeit schützt sensible Daten und stellt sicher, dass Systeme auch dann funktionsfähig bleiben, wenn externe Dienste oder Netzverbindungen ausfallen.
Für Betreiber kritischer Infrastrukturen in der deutschen Energieversorgung ist das ein entscheidender Sicherheitsvorteil.
Schneller, stabiler, sicherer
Durch die Automatisierung sinkt der Aufwand erheblich. Was bisher mehrere Stunden manuelle Arbeit bedeutete, kann künftig in etwa 15 Minuten erledigt werden. Die erstellten Umgebungen lassen sich identisch wiederherstellen – ein großer Vorteil bei Wartung, Tests oder Fehlersuche. So entstehen stabile, reproduzierbare Entwicklungs- und Testumgebungen, die die IT-Sicherheit und Effizienz in der Energiebranche spürbar verbessern.
Wissen für den praktischen Einsatz
Im Mittelpunkt des Projekts stehen Fragen, die für den gesamten Energiemarkt relevant sind:
- Wie lassen sich Entwicklungsprozesse in On-Premise-Umgebungen automatisieren?
- Wie kann komplexe Software skalierbar und sicher betrieben werden?
- Und wie lässt sich sicherstellen, dass Testumgebungen jederzeit identisch reproduzierbar bleiben?
Die Erkenntnisse aus dem geförderten Forschungsprojekt fließen direkt in die Weiterentwicklung der SOPTIM-Softwarelösungen für Energieversorger und Netzbetreiber ein. Sie helfen, Entwicklungs- und Betriebsprozesse effizienter, sicherer und langfristig wartbar zu gestalten
Fazit
Mit dem Forschungsprojekt zu dynamischen Clustern, das im Rahmen des Forschungszulagengesetzes gefördert wurde, zeigt SOPTIM, wie moderne Cloud-Prinzipien auch vollständig On-Premise umgesetzt werden können – sicher, flexibel und unabhängig von externen Anbietern. Das Projekt trägt dazu bei, die technische Basis der kritischen Energieinfrastruktur in Deutschland weiter zu stärken und die Softwareentwicklung im KRITIS-Umfeld dauerhaft zu verbessern.
